The Nose (after Gogol), 2021

Anna Jermolaewa

*1970 in St. Petersburg, Russland
lebt und arbeitet in Wien

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Für die Jahresgabe hat Anna Jermolaewa drei Fotografien aus der Serie "The Nose (after Gogol)" ausgewählt, die für die Ausstellung "Dinge, die wir voneinander ahnen" entstanden ist. Während zuerst der Mundnasenschutz als überhöhtes Symbol in den Blick fällt, das heute stellvertretend für die Probleme und Konflikte der Pandemie steht, war für die Künstlerin die von der Maske unbedeckte Nase Ausgangspunkt der Arbeit: Einerseits steht die Nase hier für die Verweigerung gegen die Schutzmaßnahme, die Anna Jermolaewa in der St. Petersburger U-Bahn beobachten konnte, andererseits stellt sie einen Bezug zur Novelle "Die Nase" (1836; Original: hoc) des russischen Dichters Nikolai Wassiljewitsch Gogol (1809–1852) her: Die Hauptfigur Major Kowaljow verliert seine Nase, die sich daraufhin verselbstständigt und zum Objekt unabhängigen Agierens und Strebens nach Status und Anerkennung wird. Dies führt den Major, der auf Äußerlichkeiten und seine gesellschaft- liche Stellung bedacht ist, in peinliche Situationen. In der Satire offenbart Gogol, dass die Nase in der Wirkung nach Außen und im Selbstverständnis eines Menschen die wichtigste Stellung einnimmt und ihr Fehlen mit Verlust von Geborgenheit und Selbstvertrauen einhergeht.

The Nose (after Gogol), 2021
12-teilige Fotoserie, davon 3 als Jahresgabe
30 × 42 cm
Auflage: je 5 + 2 AP

Je 600€